Presse
(Auszüge)
Eiswürfel sind das Gold des Barmanns
Das
Geheimnis
eines perfekten Cocktails besteht in den Würfeln aus Eis. Doch nicht
nur die
Temperatur ist entscheidend, es geht auch um das richtige Wasser und
die
richtige Form. Ambitionierte Bartender legen daher häufig selbst Hand
an – sie
fertigen spezielle Eiswürfel in Eigenproduktion.
Befremdet blickt der Gast
auf seinen "Sazerac" in der Berliner Cocktailbar "Becketts
Kopf". Zwar schillert der Drink - wie gewünscht - orangerot im schweren
Tumbler-Glas,
doch in der angeblich ältesten Cocktailrezeptur der Welt (Cognac,
Whiskey und
Peychaud's Bitter) schwimmen keine drei, oder vier eckigen Eiswürfel,
sondern
eine einzige große Eiskugel.
"Die Kugel
gibt weniger Wasser ab und das ist gut für Ihren Drink", erklärt Oliver
Ebert. Der groß gewachsene Barbesitzer klingt dabei wie ein Lehrer, der
voller
Leidenschaft versucht, physikalische Regeln zu erklären - und bei
seinen
Schülern nur verständnislose Blicke erntet. Denn was für den
unwissenden
Trinker einfach nur Eis ist, ist für den professionellen Bartender der
Schlüssel zum perfekten Drink.
Die deutsche Bar-Elite
macht daher um ihre Würfel ein großes Aufheben und stellt ihr Eis
selbst und in
Handarbeit her. Dabei gilt: je größer, desto besser - denn dann
schmilzt das
Eis langsamer, verwässert also den Drink weniger.
Die Kür der Cocktailkunst bieten die
Japaner. Dort, in einer Kultur des
Symbolischen wird nicht nur die Zubereitung von Sushi oder Tee zur
Zeremonie,
sondern auch die von Cocktails. Vor 20 Jahren begannen Bartender in
japanischen
Bars sogenannte "Japanese Ice Balls", Eiskugeln mit sechs Zentimeter
Durchmesser, vor dem Gast aus Eisblöcken zu meißeln.